Fukushima-Wasser: Verklappung in den Pazifik steht bevor
Fukushima-Wasser: Verklappung in den Pazifik steht bevor
Japan plant voraussichtlich Ende dieses Monats mit der umstrittenen Verklappung von aufbereitetem Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer zu beginnen, was auf Protest von Fischern und Anrainerstaaten stößt.
Laut der Zeitung „Yomiuri Shimbun“ wird Regierungschef Fumio Kishida am 20. August mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen, um den genauen Zeitpunkt der Wassereinleitung zu entscheiden.
Das AKW Fukushima Daiichi war 2011 aufgrund eines Erdbebens und Tsunamis von Kernschmelzen betroffen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Laut Betreiber Tepco geht der Platz nun aus, daher soll das Wasser über einen ein Kilometer langen Tunnel in den Pazifik geleitet werden.
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Vor der Verklappung wird das Wasser behandelt, wobei 62 Radionuklide herausgefiltert werden können, jedoch nicht das radioaktive Isotop Tritium. Tepco plant daher, das Wasser so zu verdünnen, dass die Tritiumkonzentration unter der nationalen Sicherheitsnorm liegt. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat dem Plan zugestimmt und betont, dass die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt „vernachlässigbar“ seien.
Lokale Fischer sind jedoch weiterhin dagegen und auch China lehnt den Plan ab und verschärft Importkontrollen für japanische Lebensmittel. Andere Nachbarstaaten befürchten ebenfalls, dass das Wasser Lebensmittel verseuchen könnte. Die Verklappung wird schätzungsweise rund 30 Jahre dauern.
Die Entsorgung des radioaktiv verseuchten Kühlwassers bleibt eine kontroverse und komplexe Herausforderung, da Japan versucht, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu minimieren. (Quelle: ntv)
red