Was wirklich glücklich und zufrieden macht
Was wirklich glücklich und zufrieden macht
ardalpha.de: Was ist Glück? Wann fühlt man es und wie? Und was sagt die Wissenschaft: Was macht uns wirklich glücklich? Kann man dem Glücksgefühl auch auf die Sprünge helfen? Wir haben für euch Infos und Tipps zum Glücklichsein gesammelt.
Der Duden definiert Glück als eine „angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat“. Es sei ein „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“.
Glücksforscher sprechen von einem subjektiven Wohlbefinden, das für jeden etwas anderes bedeuten kann. Im Kontext der Positiven Psychologie ist es gekennzeichnet vom häufigen Auftreten positiver Gefühle und seltenem Auftreten negativer Emotionen. Sie warnen im Zusammenhang mit Glück aber auch vor einer „toxischen Positivität“: Gefühle wie Trauer oder berechtigte Unzufriedenheit dürften auch nicht einfach übertüncht werden. Für die selbsternannte Glücksministerin Gina Schöler ist der Schlüssel zum Glück, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, es aktiv zu gestalten und das Beste aus allen Situationen zu machen.
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Glücksforschung: Macht Geld glücklich?
Ob Geld glücklich macht und ob mehr Geld für mehr Glück sorgt, damit beschäftigen sich immer wieder Wissenschaftler und die Studien fallen oft unterschiedlich aus. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman hatte 2010 zusammen mit Angus Deaton eine einflussreiche Studie veröffentlicht, die zu dem Schluss kam, dass Geld das persönliche Glück nur bis zu einem Jahresverdienst von 75.000 US-Dollar steigern kann.
2023 veröffentlichten Daniel Kahneman und Matthew Killingsworth eine neue Studie. Sie besagt, dass mehr Geld das Glück tatsächlich immer weiter steigert. Das gelte allerdings nicht für alle Menschen. Das Glücksniveau ende mittlerweile nicht mehr bei 75.000 Dollar, sondern könne auch weit über 200.000 Dollar steigen. Laut der Studie gibt es auch eine Minderheit, bei der das Glücksniveau zwar bis zu einem Jahreseinkommen von 100.000 Dollar ansteigt, danach aber abflacht. Diese Gruppe umfasse etwa 15 bis 20 Prozent aller Menschen, schreiben die Forscher. Als Gründe vermuten sie zum Beispiel Liebeskummer, Trauer und klinische Depression.
„Vereinfacht ausgedrückt deutet dies darauf hin, dass für die meisten Menschen ein höheres Einkommen mit größerem Glück verbunden ist“, fasst Killingsworth in einer Mitteilung zusammen. „Die Ausnahme sind jedoch Menschen, die finanziell gut gestellt, aber unglücklich sind. Wenn man zum Beispiel reich und unglücklich ist, hilft mehr Geld nicht.“ Bei allen anderen sei mehr Geld jedoch in unterschiedlichem Maße mit höherem Glück verbunden. Was man sicherlich nicht vergessen darf: Reichtum ist vergänglich, das Geld auf dem Konto kann ganz schnell wieder weg sein. Geld ist also keine sichere Quelle für Glück und sicher auch nicht die einzige.
Harvard-Studie über Glück: Gute Beziehungen machen uns glücklich
Was uns wirklich glücklich macht, das untersuchen Wissenschaftler der Harvard University seit mehr als 80 Jahren in der umfangreichsten Studie zur Glücksforschung über einen besonders langen Zeitraum. Seit 1938 begleiten sie rund 2.000 Menschen aus drei Generationen in einer Langzeitstudie bei ihrem Streben nach dem Glück. Ihre ersten Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass materielle Dinge, Geld oder Erfolg im Beruf automatisch zu mehr Zufriedenheit führen. All das sei auch nicht unerheblich, schreiben die Forscher, doch den Unterschied machten gute Beziehungen aus, in denen wir uns unterstützt und geschätzt fühlen.
uch wenn die Bedürfnisse eines jeden Menschen individuell sind, haben die Wissenschaftler den wichtigsten Faktor für ein glückliches Leben ausgemacht: Gute soziale Beziehungen, die das Gefühl von Verbindung und Zugehörigkeit vermitteln. Sie machen uns glücklicher und gesünder. Damit sind aber nicht nur Paarbeziehungen, sondern auch gute Beziehungen zu Familienmitgliedern wie Eltern und Kindern, Freunden, Kollegen oder Nachbarn gemeint. Sogar Zufallsbegegnungen haben einen positiven Effekt auf unser Glücksempfinden. Wichtig sei es laut der Studie, selbst aktiv zu werden und soziale Kontakte bewusst herzustellen. Diese soziale Fähigkeit lässt sich erlernen wie ein Muskel, schreiben die Forscher… weiterlesen